Abschlussfahrt der Q2 in die Toskana

Die Q2 geht in den Urlaub auf Studienfahrt

„Ich habe schon 6 Punkte in Flensburg

 

Eröffnet unser erster Busfahrer die für unseren Jahrgang letzte gemeinsame Reise, nachdem jedermann, nach einem unendlichen Loveparade Zustand, einen Sitzplatz gefunden hat. Damit steckte er die meisten zum Lachen an, sei es die, die unzufrieden mit ihrer Sitzsituation waren oder doch die uns begleitenden Lehrkräfte: Frau Jaworski, Herr Gil-Ramos und Herr Heitbrede, welche sich gemütlich auf Acht Plätze gleichzeitig ausgestreckt hatten.

Die längere Fahrt mit der Destination Toskana, startete also am 10.09.2023 um 22Uhr mit einem vollgepackten Doppeldeckerbus, dem man vom Lärm nicht von einem Party Bus unterscheiden hätte können, und tränenunterdrückenden Eltern, die an der Schule zurückgelassen wurden.

 

 

„Alexa, spiele das Lied Starships von Nicki Minaj ab!

„Pack Ice spice in die Warteschleife!- die Jungs

 

 Wo eben noch die Eltern als Heulsusen abgestempelt wurden stehen nun die Abiturienten den Tränen nahe, als sie am Mittag des nächsten Tages ankommen und das Hotel erblicken. Aus organisatorischen Gründen wurde die Zimmerverteilung verworfen und an der Schwelle zum vorübergehenden zuhause innerhalb von 10 Minuten neu eingeteilt. Anschließend wurde lediglich mitgeteilt beim Abendessen in 4 Stunden zurück zu sein und unsere Freizeit in Kleingruppen allein zu gestalten.

Wie es die erste Zeile des Liedes in der Überschrift Kennern schon verrät, sind die meisten zum Strand los geströmt, um dort das Meerwasser in vollen Zügen auszukosten oder Teil einer Wasser Schlacht mit Freunden zu werden. Andere wurden im Sand vergraben und oder haben eine Meerjungfrau Flosse verpasst bekommen, wobei wieder andere die Ortschaft Lido di Camaiore erkundet, und Strichlisten geführt haben, wann immer sie ein besseres drei Sterne Hotel als unseres entdeckten. Im Großen und Ganzen war der erste Tag ein „Schilliger“ wie es unser dortiger Busfahrer Michael ausdrücken würde, welchen wir wohl alle irgendwie ins Herz geschlossen haben.

Nach dem Kindergeburtstag ähnlichen Abendessen, sind die meisten erneut zur Promenade gewatschelt um was „Vernünftiges“ zwischen die Zähne zubekommen. Generell durften wir uns frei in Kleingruppen bewegen, was jedem ermöglichte das zu tun worauf man gerade Lust hatte. Sei es Nachts schwimmen zugehen, die Kirmes an der Promenade zu besuchen oder doch im Hotel Musik zu hören und Gesellschaftsspiele zu spielen.

 

 

Pisa und Lucca wurden unsicher gemacht

„Passt auf euere Wertsachen auf

 

Warnt uns Herr Gil-Ramos, während er ausgestreckt mit einem Selfie-stick und einem daran gebundenen Beutel ausgerüstet, unsere Gruppe ins innere der Stadt Pisa geführt hat. Nachdem Michael uns sicher in Pisa abgesetzt hatte, folgten wir nun dem in der Luft flatternden Beutel und lassen die überfüllte Stadt auf uns wirken. Spätestens beim erreichen des schiefen Turms von Pisas, war den meisten von uns klar in welcher Stadt wir uns eigentlich befinden. Auch hier hatten wir um die 3 Stunden Zeit um uns nach unserer Lust und Laune alles anzuschauen. Man erwischte so gut wie jeden Schüler extra falsche Touri-Bilder mit dem Turm zu machen, um sich über die ganzen anderen Touristen lustig zu machen, welche ihre eigenen Bilder viel zu ernst nahmen. Natürlich durfte es auch nicht fehlen unsere erlernten Englisch-skills an Ständen einsetzten um an Preise zu feilschen. Die einen erfolgreicher als die anderen und doch hatte jede Gruppe ihren eigenen Spaß mit der Situation.

Nächster Halt unseres Buses war dann eine kleine Stadt namens Lucca, die in vergleich zu Pisa deutlich ruhiger und lieblicher wirkte. An dem berühmten antiken römischen Amphitheater der Stadt wurde sich schnell nach Essensmöglichkeiten erkundigt, da es schon längst Zeit fürs Mittagessen war. Es wurden sich somit eigene Eindrücke über italienische Pasta und Pizza gemacht und natürlich durfte auch Gelato als Nachspeise nicht fehlen. Das essen war zwar lecker, jedoch saß der Schock bei einigen Schüler und Schülerinnen tief als sie erfuhren, dass in Italien in so gut wie jedem Restaurant ein festes Trinkgeld im Preis geschrieben wird und das nicht Pro Tisch, sondern pro Person gezahlt werden muss. Weshalb die meisten Gespräche sich folglich auf das verlorene Service Geld bezogen und von da an, vor dem hinsetzen erstmal nach den „Coperto“ Preisen geschaut worden ist.

Ansonsten bot Lucca uns Einblicke in eine wunderschöne Kirche, Kirche San Michele in Foro, eine Kathedrale, San Martino, einen botanischen Garten und vieles mehr. Die Stadt lebte von einem süßem Zusammenspiel aus Natur und historischen Gebäuden, weshalb wohl die meisten Speicherplätze unserer Handys nach diesem Ausflugspunkt voll waren.

Garantiert voll waren jedoch die Einkaufstüten, nachdem Michael uns netterweise vor der Rückfahrt zum Hotel zu einem lokalen Supermarkt geführt hat. Nun wussten wir schließlich dass wir auf Snacks so gut wie angewiesen waren, wenn wir an das magere Frühstück und monotone Abendessen im Hotel zurückdachten.

 

 

Florenz und seine atemberaubende Kunst

die wohl künstlerischste Stadt die wir besuchten

 

Der 13.09.2023 war voll und ganz für eine Stadt geplant, nämlich der, die unter UNESCO Weltkulturerbe zählt. Florenz ist für seine Anziehungskraft für Künstler und Dichter bekannt, weshalb es nicht verwerflich ist, dass die deutschen Dichter und Denker der Gesamtschule Duisburg Mitte dort ein Abstecher machen. Natürlich kann man hier nichts gegen das Optische der Innenstadt sagen, da so gut wie jede Gasse einem Kunstwerk entsprungen hätte seinen können, jedoch hat uns die Größe der Stadt überwältigt. Während die anderen beiden Städte recht überschaubar waren, konnten wir hier ohne Navi kaum überleben, was den Charme der Stadt ein wenig abklingen lassen hat. Doch umso mehr wurde letzteres gesteigert, als die Leseratten unter uns die zahlreichen Buchcafés entdeckten und in mindestens zwei von ihnen ein Kaffee und Croissant für insgesamt 3€ bestellten. Auch hier endete der Abend mit Musik und dem ein oder anderen Cocktail, entweder am Strand, der Promenade oder doch im Hotel.

 

 

„(Leider) können wir nicht wandern gehen“

„Wir gehen dafür aufs Wass- wa- Wasser?

 

Vorerst lässt die Nachricht mit der geplanten Wanderung, und dessen fall ins Wasser, Jubel bei den meisten auslösen, bis diese dann realisiert haben, dass das bedeutet, dass wir mehr mit dem Boot unterwegs sein werden. Die Seekranken unter uns die dem schon bewusst waren fangen an zu zittern, während die, die es noch nicht wussten noch am lächeln waren, während wir in La Spezia ewig auf den Zug warten mussten. Die Lehrer wussten nicht, dass man die Tickets auch online buchen konnte, weshalb wir bei dreißig Grad auch gut und gerne 40 Minuten lang am überfüllten Bahnhof schmälzten.

Als wir es doch endlich geschafft haben einzusteigen, kamen wir recht schnell in Vernazza an, wo uns auffiel, dass alle italienische Städte sich zu wenigstens 70% ähnlich sehen. Die ersten hungrigen Seelen holten sich ihren Snack während die meisten die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten erkundeten. Alle trafen sich jedoch pünktlich am kleinen Hafen wo natürlich ein Gruppenbild entstehen musste bis das Boot da war.

Auf dem Deck ging schon das kramen nach möglichen Notfall Tüten und das suchen nach Reisetabletten los. Während andere nach einem Platz oben auf dem Dach kämpften um die beste Aussicht zu haben, kämpften eine Handvoll Schüler damit ihre Augen geschlossen zuhalten um das grauenhafte (Eigentlich echt schöne) Wasser nicht erblicken zu müssen. Nach zehn Minuten war der Spaß oder das Grauen, je nachdem wen man fragt, auch schon vorbei und wir holten uns eine kleine Abkühlung im Wasser am Strand. Auch hier ging das ins Wasser ziehen, nass machen und von Felsen springen, also das tägliche Programm, weiter. Wenn ich ehrlich bin haben wir nicht viel von der Stadt Monteresso gesehen, nur die die dort gegessen haben könnten von der Architektur berichten, weshalb man von mir nur die Info kriegt, dass das Wasser außergewöhnlich angenehm und das Wetter hervorragend war. Mit den ein oder anderen Sonnenbrand sind wir erneut auf dem Schiffchen, um diesmal zu Porte Venere zu gelangen. Das war wohl die längste Fahrt auf den Wasser, nämlich 40 Minuten lang, also 40 Minuten zu viel wenn man die Seekranken fragt, um eine andere Bucht zu besichtigen. Auch hier war die Architektur atemberaubend und es gab schöne Kirchen zu besichtigen. Viel mehr auch nicht wenn man bei den Fakten bleibt. Ehe man sich versieht ist man auch schon wieder im Bus und hört Michael dabei zu wie er fasziniert von Italien und seinen Sehenswürdigkeiten im Tempo einer Schnecke spricht. Angenehm, nicht wahr? 

 

So schnell geht das

Schon sind wir beim letzten kompletten Tag in Italien

 

Der 15.09.2023 war ein Trauer Akt, nicht weil wir am nächsten Tag abreisen, sondern weil unser spontan geplantes Volleyball Turnier der Stufe ein Reinfall war. Während der Schulzeit hörte man nach jeder Volleyball Einheit des Sport LK’s, wie gut sie doch seien, doch diese Leistung nahmen wir auf dem Feld anders war. Ich persönlich spiele seit Ewigkeiten im Verein und auch bei mir konnte man das nicht ansehen. Vielleicht ist die Sand Feinheit in Italien anders, als in Deutschland? 

Vielleicht waren wir zu erschöpft? 

Oder vielleicht haben wir einfach nicht „ernst“ gespielt…? Die Fragen werden sich nie klären.

Dennoch haben überraschender weise viele Jugendliche der Stufe Freiwillig mitgemacht und mittels Musik oder Anfeuer-Sprüchen gute Stimmung gezaubert. Um sich von dem Aufschlag-Punkt-Spiel zu erholen, hat sich wahrscheinlich jeder eine Abkühlung im Wasser zugezogen. Ansonsten haben wir den vollständigen letzten Tag außerhalb des Hotels verbracht, um noch mal alle Eindrücke aufzusaugen.

 

 

„Ich muss hier raus“

Eine Woche Italien waren genug

 

Oder auch nicht? Hier kommt es wieder darauf an, wen man diesbezüglich fragt. Ich persönlich hätte gerne mehr Zeit dort verbracht, da wir in so einer kurzen Zeitspanne viele schöne Erinnerungen erschaffen und gesammelt haben, jedoch kann ich verstehen wenn manche einfach nach Hause wollten. So sind wir am Samstag schon Morgens aus gecheckt und haben unsere Koffer zu Michi und dem Bus gebracht. Von da aus hatten wir zwei Stunden zeit auszuschwärmen um uns Proviant für die Rückfahrt zu besorgen. 

Die Rückfahrt selbst, verlief ruhiger als die Hinfahrt. Schließlich war es eine ereignisreiche Woche und wenn wir ehrlich sind mussten wir irgendwie unseren Schlaf nachholen. So hörte man lediglich schnarchen oder ähnliches, wenn man nicht gerade mit Kopfhörern Musik hörte. Teilweise wurden auch Gänge versperrt, das Schüler es als angenehmer empfanden auf dem Boden, als auf dem Sitz zu schlafen.

In der Schweiz unterbrach Michael unseren Musikgenuss, nachdem alle einen Powernap hatten, um uns den „Gotthard-Tundel“ zu zeigen den wir auf der hinfahrt umfahren haben. Im Anschluss der Durchquerung des längsten Tunnels der Schweiz, der uns viele Nerven gekostet hat, weil plötzlich kein Licht mehr für die Bearbeitung von Kreuzworträtseln da war, gesteht uns unser Busfahrer, dass der „Jute Tundel“ gesperrt war, da dort ein 25 Meter langer Riss gefunden und der erst gestern beseitigt wurde. Wie dem auch sei erfüllte Michael den Bildungsauftrag den wir brauchten um unseren Urlaub als Studienfahrt betiteln zu können, weshalb der Abschied, beim Busfahrer Wechsel in einem deutschen McDonalds, auch ein schwerer war. Gerade in der dortigen einstündigen Pause um 22 Uhr, wurde klar wie durch alle eigentlich waren. Egal mit wem man sprach, jedesmal kam nichts vernünftiges dabei raus.

Umso glücklicher waren wir dann als wir um c.a. 6 Uhr morgens am 17.09.2023 vor der Schule ausgestiegen sind und so schnell wie möglich nach Hause kamen um in unseren eigenen Bett zu schlafen. Die Fahrt hat unserer Stufe viele Lachkrämpfe und Ereignisse beschert die man unter dem Motto „Was in der Toskana passiert ist, bleibt auch in der Toskana“ abtut und genau so eine Abschlussfahrt wünsche ich auch jedem anderen Jahrgang der hier sein Abschluss macht. 

 

Minoska Leonie Q2