Workshop Zweitzeugen e.V. der Q2

Hallo liebe Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen,

 

In unserer Gesellschaft ist Fremdenfeindlichkeit leider immer noch ein zentrales Element. Dass man von anderen Menschen aufgrund von der ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Religion etc. diskriminiert wird, ist etwas, was eine Vielzahl der Leserschaft bestimmt nachempfinden kann oder schon erlebt hat. Antisemitismus ist ein tief verwurzelter Bestandteil der deutschen Gesellschaft, der bis ins Mittelalter zurückreicht. 

 

Am 19. September hatten der GK und LK Geschichte das Vergnügen ein Workshop des Zweitzeugen e.V. zum Thema Antisemitismus zu besuchen und viel dazu zu lernen. 

 

Zweitzeugen sind Personen, die die Lebensgeschichten von Zeitzeug*innen erfahren und weitergeben. Der Verein trägt zur deutschen Erinnerungskultur bei und setzt sich dafür ein,  Menschen für Antisemitismus und Rassismus zu sensibilisieren. 

 

Zunächst haben wir unseren Alltag mit dem von Juden und Jüdinnen der damaligen Zeit verglichen. Während wir uns morgens fertig für die Schule machen, mit dem ÖPNV zur Schule kommen, den Unterricht besuchen, etwas zu Essen besorgen, sich nach der Schule vielleicht noch mit Freizeitaktivitäten befassen und uns vor allem aufs Wochenende freuen damit wir etwas mit Freunden unternehmen können, wurden Juden und Jüdinnen vom sozialem Leben vollständig abgekapselt. Es wurden über 2.000 anti-jüdische Gesetze erlassen in denen z.B. die Teilnahme an Bildungseinrichtungen, die Nutzung des ÖPNV, Kulturgütern und selbst der Erwerb von Lebensmitteln wie Brot verboten wurden. Ein ganz normalen Tag mit den Dingen die wir tagtäglich tun, wäre zu der damaligen Zeit undenkbar gewesen. 

 

Natürlich haben wir wichtige Daten wie den Beginn und das Ende des Zweiten Weltkrieges besprochen, sind dann im Nachhinein auf die Essenz des Holocausts auch Schoa genannt eingegangen. Und die bestand darin, Juden und Jüdinnen systematisch zu ermorden. Viele Opfer wurden in Konzentrationslager bzw. ,,Arbeitslager‘‘ deponiert wo sie entweder direkt vernichtet oder durch die unmenschlichen Konditionen todgearbeitet wurden.

 

Die Lebensgeschichten der Holocaust-Überlebenden haben wir auf verschiedene Arten erfahren. Wir haben beispielsweise auditiv die Lebensgeschichte von Israel Lichtenstein erfahren und wichtige Ereignisse in seinem Leben in einem Zeitstrahl festgehalten. 

 

Anschließend haben wir uns weiteren Lebensgeschichten wie die von Rolf Abrahamson, Henny Brenner und der damaligen Freundin von Anne Frank – Hannah Pick-Goslar gewidmet, die wir untereinander ausgetauscht haben und somit selber zu Zweitzeugen wurden.

 

Letztendlich haben wir Texte und Bilder bekommen, die wir von Beginn des Mittelalters bis zur unseren heutigen Zeit zuordnen sollten, die die antisemitischen Einstellungen, Feindseligkeiten, Handlungen, Äußerungen und Angriffe im Laufe der Jahrhunderte darstellt. Es war interessant zu erfahren, dass Antisemitismus vor allem in der heutigen Zeit er unterschwellig auftritt, wie z. B.  in Liedern, sodass man die Manipulation überhaupt nicht wahrnimmt, aufgrund dessen aber eine Ablehnung bestimmter Gruppen entwickelt wird. 

 

Wichtig zu verstehen ist, dass Antisemitismus bis heute ein Kernelement in der Gesellschaft ist und nicht als ein ,,einmaliges Ding“ unter dem Holocaust kleinzureden ist. Es ist wichtig, dass Menschen aller Generationen wissen und verstehen wie und wo sich Antisemitismus entwickelt und in unserer Gesellschaft auftritt, damit Antisemitismus bekämpft und man wirksam dagegen vorgehen kann, sodass alle gemeinsam für ein besseres , tolerantes und friedvolles Zusammenleben sorgen, sodass nicht nur Toleranz sondern vor allem auch Akzeptanz aller Religionen in unserer Gesellschaft besteht.

 

Umso mehr waren wir über den Angriff der terroristischen Hamas auf Israel schockiert. Der Krieg scheint weit weg zu sein, die Problematik bleibt.

Dem Antisemitismus muss weltweit mit Aufklärung und Information begegnet werden.

 

Loreen Rakumo/ Q2